Wärmebildtechnik hält Grauhörnchen in Schach

Dank des unermüdlichen Einsatzes nordenglischer Tierschützer für das Europäische Eichhörnchen konnte die Population der beliebten Nager nach vielen Jahren des Rückgangs endlich wieder einen leichten Anstieg verzeichnen. Zum ersten Mal seit Beginn der Beobachtungen wurde in einer Studie bestätigt, dass die Anzahl der Europäischen Eichhörnchen im August 2013 in 294 Waldgebieten in der Region im Vergleich zum vorangegangenen Frühjahr um 5 Prozent gestiegen war. Dieser kleine Erfolg ist bedeutend: Er bestätigt, dass die Methoden der Naturschützer effektiv sind. Zu ihren unverzichtbaren Hilfsmitteln gehört inzwischen auch die Wärmebildtechnik von FLIR.

Born in the USA

Thomas Brocklehurst, ein englischer Banker aus dem 19. Jahrhundert, hat seinen Landsleuten einiges eingebrockt.  Von einer Geschäftsreise in den USA brachte er ein paar Grauhörnchen mit nach Hause in die englische Grafschaft Cheshire.  Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.  Das Paar vermehrte sich, und schon bald explodierte ihre Population – zum Leidwesen der einheimischen Europäischen Eichhörnchen.  
Heute wird die Anzahl der Grauhörnchen auf rund 5 Millionen geschätzt, während es von ihren roten Vettern nicht einmal mehr 150.000 Exemplare gibt.  Auf jedes rote Eichhörnchen pro Hektar Land kommen schätzungsweise acht graue.  
Gleichzeitig werden sie räumlich verdrängt:  Die Grauhörnchen zwingen ihre Artgenossen immer weiter nach Norden.  Mittlerweile leben rund 75 % der Europäischen Eichhörnchen in Schottland und die übrigen 25 % in den angrenzenden nordenglischen Grafschaften Cumbria und Northumberland.  Ohne die Hilfe der Tierschützer wären sie bereits akut vom Aussterben bedroht, und ihr Überleben in ihrem natürlichen Lebensraum kann nur gesichert werden, wenn die invasive Art beseitigt wird.

Hilfe durch Wärmebilder

„Unsere FLIR Scout-Kameras leisten uns bei der Suche nach Grauhörnchen wertvolle Hilfe“, berichtet Jerry Moss, Treuhänder und einer von drei Förstern der Wohltätigkeitsorganisation „Penrith and District Red Squirrel Group“ in Cumbria. „Wir können die Tiere aus größerer Entfernung erkennen und dann mit einem Luftgewehr präzise und effizient schießen.“

 

Entgegen der weit verbreiteten Annahme töten Grauhörnchen die einheimischen roten Eichkatzen nicht direkt. Aber sie sind Träger eines hörnchenspezifischen Pockenvirus.  Während die Grauhörnchen selbst immun gegen dieses Virus sind, löst es bei Europäischen Eichhörnchen eine Erkrankung aus, die der Myxomatose bei Kaninchen ähnelt.  Zudem ist die graue Art robuster und hat ein wesentlich größeres Nahrungsspektrum.  Das bedeute, dass die Europäischen Eichhörnchen nur durch Ausrottung ihrer grauen Artgenossen, die in Großbritannien inzwischen als Schädlinge eingestuft sind, geschützt werden können.
Bevor sie in die FLIR Scout-Kameras investierten, mussten sich die Penrith & District Red Squirrel Group und die mit ihr verbundenen Naturschutzverbände bei der Suche nach den Grauhörnchen auf ihre Augen und ihren Instinkt verlassen – keine einfache Aufgabe in einem dichten Wald.  Außerdem muss diese Arbeit am Tag erledigt werden, da alle Eichhörnchen tagaktiv sind.

Keine Katze im Sack

„Wir hatten in den Medien und in verschiedenen Jagdforen von der Wärmebildtechnik gelesen, und sie erschien uns als perfekte Erkennungsmethode“, fährt Moss fort.  „FLIR bot uns an, vor dem Kauf ein Gerät auszuprobieren.  Als wohltätige Organisation müssen wir unsere Kosten natürlich so gering wie möglich halten, da wir uns nur durch Spenden und Fördermittel finanzieren.  Die FLIR Scout ist zwar nicht ganz günstig, doch sie bietet wichtige Funktionen und war daher die beste Option für unsere Anforderungen.“
Als erstes entschied sich die Gruppe für eine FLIR Scout PS-24 mit einer Auflösung von 240 × 180 Pixeln. Sie liefert ein kristallklares Bild und muss nicht angepasst werden.  Mittlerweile können alle Gruppen in unserem Bezirk gemeinsam auf sieben monokulare Kameras FLIR Scout PS-24 und eine Scout PS-32 zugreifen, die mit einer Wärmebildauflösung von 320 × 240 Pixeln ideal für die Erkennung von Tieren aus größerer Entfernung ist.  

Bis auf die erste haben wir alle diese FLIR-Kameras bei PASS Limited gekauft, einem führenden Anbieter für elektrische Prüfgeräte in Stockton-on-Tees im Nordosten Englands, der auch Schulungen anbietet. Beide Modelle sind mit der Schutzart IP 67 für den Einsatz im Freien geeignet, und die wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akkus ermöglichen einen Dauerbetrieb von bis zu 
5 Stunden. Die Bedienung erfolgt über vier Tasten oben am Gerät, und ein LED-Arbeitslicht ist ebenfalls integriert.

Einzigartige Funktion

Neben dem kompakten Format der Scout-Series war die einzigartige InstAlert™-Funktion der Kamera für Jerry Moss ein entscheidender Kaufgrund.  Sie färbt die wärmsten Teile des Wärmebilds rot, sodass Tiere im Gesamtbild sehr leicht erkennbar sind.
„Mit InstAlert™ springt das Ziel einem sofort ins Auge, ohne dass man überhaupt darüber nachdenken muss“, berichtet Jerry Moss.  „Man muss einfach nur stehenbleiben und die Gegend abscannen: Jede Wärmequelle im Sichtfeld wird sofort hervorgehoben.  Tatsächlich komme ich mir ohne meine FLIR-Kamera mittlerweile fast schon nackt vor!”
Sein Kollege Christian Bensaid, der gerade sein erstes Jahr als Eichhörnchen-Ranger für die Region um den See Ullswater hinter sich hat, zeigt sich ähnlich begeistert: „Die FLIR Scout leistet mir sehr große Dienste und vereinfacht uns die Arbeit sehr.  Das bewaldete Areal am Ullswater ist nicht leicht zu durchforsten und zu überwachen.  Egal bei welchem Wetter man unterwegs ist: Sobald man die Trampelpfade verlässt, muss man ganz genau auf jeden Schritt achten!

Mit der FLIR Scout ist es viel einfacher, den Wald vor sich zu überwachen und aus der Entfernung die kleinste Wärmequelle aufzuspüren – sei es ein Kleiber, ein Hase, ein Europäisches oder ein Grauhörnchen“, fügt er hinzu.

Erholung der Population

Als er seine Stelle antrat, hatten die nicht einheimischen Grauhörnchen das Tal schon eingenommen, und die rote Spezies wurde zur Besorgnis aller nur noch selten gesichtet.  Doch dank des Einsatzes aller Beteiligten verändert sich die Situation bereits, und die Europäischen Eichhörnchen sind wieder häufiger zu sehen.  Trotzdem ist es noch ein langer Weg, bis die roten Eichhörnchen, die sich in ihrem Territorium verteidigen konnten, wieder sicher sind.
Bei diesem Kampf spielen Wärmebildkameras eine so wichtige Rolle, dass die verschiedenen Schutzorganisationen gemeinsam einen Leitfaden erstellt haben, wie man die Technologie zum Aufspüren von Tieren einsetzt.  
„Es besteht kein Zweifel daran, dass wir mit unseren FLIR Scout-Kameras wesentlich mehr Grauhörnchen finden und beseitigen können.  Ohne sie wären wir nicht so effektiv“, erklärt Jerry Moss.

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