FLIR FC-Serie R – Fallstudie zu deutscher Abfallverwertungsanlage

Die thermische Abfallverwertungsanlage (TAV) in Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern) leistet einen wichtigen Beitrag zu nachhaltigem Abfallmanagement für ungefähr 240.000 Einwohner des Landkreises Ludwigslust-Parchim. An den Standorten in Ludwigslust werden gewaltige Mengen Abfall eingesammelt, laufend gepresst und für den Weitertransport zu den Verbrennungsanlagen vorbereitet. Dieses Verfahren ist jedoch nicht völlig gefahrenfrei, da sich der Abfall jederzeit selbst entzünden könnte. Zur Vermeidung von Selbstentzündungen in Müllhalden hat das TAV Ludwigslust  sich für die Investition in bewährte Brandherderkennungstechnologie entschieden und überwacht die Anlage inzwischen mit Wärmebildkameras von FLIR Systems.

Seit Mitte des Jahres 2005 wurden in der TAV 50.000 Tonnen Hausmüll und Sortierrückstande aus Industrieabfällen aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim verarbeitet. Die bei der Abfallverbrennung freigesetzte Energie wird wiederverwendet. Die TAV Ludwigslust ist eine konventionelle Müllverbrennungsanlage mit einer Kapazität von 50.000 Tonnen pro Jahr. Sie ist rund um die Uhr in Betrieb. Die bei der Verbrennung entstehende Wärmeenergie von 16 MW wird in Strom umgewandelt. Die TAV hat somit eine Netto-Einspeiseleistung von 2,1 MW.

Risiko der Selbstentzündung 

Unglücklicherweise sind Brände in Deponien und Abfalllagerstätten ein häufiges und bekanntes Problem in der Abfallwirtschaft. Diese Brände können durch Selbstentzündung entstehen, bei der eine durch biologische Zersetzung oder chemische Oxidation entstandene verborgene Wärmequelle einen Temperaturanstieg verursacht. Wenn die Abfallmasse die Wärme nicht schneller ableiten kann als diese erzeugt wird, kann eine Selbstentzündung auftreten. Brände können natürlich auch durch andere unentdeckte Wärmequellen verursacht werden, zum Beispiel durch defekte Elektrogeräte. Auch die TAV Ludwigslust war in der Vergangenheit bereits von Brandunfällen betroffen. Ein Vorfall aus dem Jahr 2014 bleibt besonders in Erinnerung.

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„Vor zwei Jahren hatten wir einen größeren Brand in unserem Abfallbunker, der einige Schäden angerichtet hat“, berichtet Andreas Rosemann, Leiter der TAV Ludwigslust. „Binnen kürzester Zeit stand der gesamte Bunkerbereich in Flammen und wir konnten den Brand aus eigener Kraft nicht mehr löschen. Die Feuerwehr müsste anrücken und umfassende Brandbekämpfungsmaßnahmen ergreifen.“

Brände führen zu verschiedenen finanziellen Schäden: Verlust von Energieressourcen, Abfall der Produktivität, Kollateralschäden, Kosten für Brandbekämpfungsmaßnahmen und Reinigung – ganz zu schweigen vom Verletzungs- oder Todesrisiko. Der Brand im Jahr 2014 verursachte Schäden in Höhe von 95.000 Euro, hätte jedoch deutlich schlimmer ausfallen können. 

„Dabei hatten wir meiner Meinung nach noch Glück im Unglück“, ist Rosemann erleichtert. „Die Kosten wären wahrscheinlich deutlich höher ausgefallen, wenn die Feuerwehr sowie unsere eigene Technologie nicht so schnell reagiert hätten. Im schlimmsten Fall hätten Schäden in Höhe von bis zu fünf Millionen Euro entstehen können.“ 

Schnelle Erkennung ist entscheidend 

Der Brand hat die Anlagenbetreiber dazu veranlasst, nach neuen Schutzmethoden Ausschau zu halten. Bis zu diesem Zeitpunkt verfügte die Anlage bereits über PTZ-Kameras und Gassensoren. Mit diesen Systemen konnten ernsthafte Brandschäden nicht verhindert werden, da die Branderkennung zu lange dauerte. Auf Anraten der Versicherung haben sich die Betreiber der TAV Ludwigslust zum Test von Wärmebildtechnik für die frühzeitige Erkennung von Brandherden in Müllhalden entschieden. Nach eingehender Recherche und Auswertung wandte sich das Unternehmen an die DEKOM Video Security & Network GmbH, einem deutschen Händler von FLIR-Produkten und -Lösungen für den Sicherheitssektor.

Zuverlässige radiometrische Wärmebilder 

DEKOM schlug die Installation von zwei Kameras der FC-Serie R von FLIR zur Überwachung der gesamten Müllspeichereinheit (25x25 m) vor. Bei den Kameras der FC-Serie R von FLIR handelt es sich um feste radiometrische Kameras, die genaue und kontaktlose Temperaturmessungen ermöglichen. Daher sind sie die ideale Lösung zur frühzeitigen Erkennung von Brandherden und Bränden. Die zwei Kameras messen die tatsächliche Temperatur der Müllhalden. Sie lösen einen Alarm aus, sobald die Temperatur einen bestimmten Grenzwert übersteigt (in diesem Fall 65 °C). Der Alarm wird direkt an den Leitstand gegeben, sodass die Betreiber unverzüglich die erforderlichen Maßnahmen ergreifen können.

„Mit den Kameras der FC-Serie R zur frühzeitigen Branderkennung können wir sicherstellen, dass wir potenzielle Brände frühzeitig erkennen können“, schildert André Haack, Produktmanager bei DEKOM. „Die Kameras der FC-Serie R sind überaus robust und können problemlos in Müllverbrennungsanlagen eingesetzt werden. Darüber hinaus sind die Modelle der FC-Serie R deutlich preisgünstiger als andere Wärmebildkameras. Der FLIR-Sensor verfügt über eine Zehn-Jahres-Garantie, wodurch die Investitionen langfristig geschützt sind und die Kosten einfach berechnet werden können.“

Echte Sicherheit

Rosemann fügt hinzu, dass die FLIR-Kameras die potenzielle Reaktionszeit der Mitarbeiter erheblich verbessert, da kritische Bereiche laufend überwacht werden. „Diese Schutzmaßnahmen werden dringend empfohlen“, versichert Rosemann. „Ein entscheidender Faktor ist, dass wir die Kamera nicht auf einen bestimmten Punkt richten müssen. Wichtig war auch, dass wir die Kameras ohne zusätzlichen Aufwand in das vorhandene System integrieren konnten. Die Ansicht ist einfach und leicht verständlich und die Optionen sind speziell an unsere Bedürfnisse angepasst.“

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