Brandschutz mit Wärmebildkameras

Das PYROsmart® System mit integrierter Kamera der A-Serie von FLIR erkennt Brände schon frühzeitig.

Wärmebildkameras werden für unterschiedlichste Anwendungen eingesetzt. Da sie sich zur berührungslosen Temperaturmessung eignen, sind sie eine ideale Lösung für Brandschutzanwendungen. Unternehmen, die Lagerstätten betreiben, müssen sich mit der Gefahr der Selbstentzündung befassen. Typische Beispiele hierfür sind die Lagerung von Kleinholz, Batterien, Abfallrecyclingmaterialien und Kohle. In allen diesen Anwendungen sind die Erkennung von Hot-Spots und die Verhinderung von Bränden von fundamentaler Bedeutung.

PYROsmart-Brandschutzsystem

Orglmeister Infrarot-Systeme ist ein innovatives Unternehmen aus Deutschland, dass das PYROsmart-System produziert und vermarktet. PYROsmart ist ein Kamerasystem, dass für den Brandschutz eingesetzt werden kann. Es erkennt frühzeitig Hot-Spots, die Brände verursachen können.

„Das PYROsmart-System umfasst eine Wärmebildkamera und eine Tageslichtkamera“, erklärt Albert Orglmeister, Geschäftsführer des Unternehmens. „Eine A615-Wärmebildkamera von FLIR bildet das Herzstück des Systems.“

„Das System kann einen großen Bereich abtasten. Die einzelnen Wärmebilder werden zu einem Panoramabild zusammengefügt. Unser patentiertes abiroVision-System fügt die einzelnen Wärmebilder zusammen und erstellt ein großes Wärmebild, das laufend aktualisiert wird. Die einzelnen Bilder mit 640 x 480 Pixeln der FLIR A615 ergeben zusammen ein Wärmebild mit bis zu 9600 x 9600 Pixeln. Das PYROsmart-System kann für Anwendungen in extrem heißen und staubigen Umgebungen auch unter Druck gesetzt werden.“

PYROsmart kann problemlos an praktisch allen Standorten installiert werden. Das System verfügt über eine IP-Netzwerkverbindung und einen Alarmausgang. Des Weiteren wird nur ein 24 V-Anschluss benötigt. Über eine Touchscreen-Schnittstelle ist das System nicht zuletzt auch extrem benutzerfreundlich.

Branderkennung

„Dank der Temperaturmessung ist die  FLIR A615 das ideale Instrument für unser PYROsmart-System“, fährt Orglmeister fort. „Sie erkennt problemlos Hot-Spots, die ein erstes Warnzeichen für einen Brand sind. Der Benutzer kann im PYROsmart-System einfach verschiedene Regeln festlegen. Wird eine dieser Regeln verletzt, löst das System einen automatischen Alarm aus.“

Je nach Branche können diese Regeln unterschiedlich definiert werden. Die einfachste Regel ist, dass das System einen Alarm auslöst, wenn die gemessene Temperatur einen vom Benutzer festgelegten Grenzwert überschreitet. Für andere Anwendungen, z. B. in einer Abfallverwertungsanlage kann das System auf eine Überwachung von Temperaturanstiegen eingestellt werden, solange kein neuer Abfall hinzugefügt wird.

„In einer Abfallwiederverwertungsanlage ist diese Regel jedoch nutzlos. In diesen Anlagen wird laufend Müll durch Radlader hinzugefügt und umgelagert. Die Auspuffrohre dieser Radlager dürfen weder als Hot-Spot eingestuft werden, noch sollten Sie im Wärmebild als Temperaturanstieg angezeigt werden.“

Dank intelligenter Algorithmen kann PYROsmart die heißen Abgase eines Radladers von einem entstehenden Brand unterscheiden.

Entwicklung eines geschlossenen Systems

„Die Erkennung eines Hot-Spots, der möglicherweise einen Brand verursachen kann, ist eine Sache. Die Verhinderung eines Feuers ist eine andere“, betont Orglmeister. „Es kann nicht jedes Mal ein Mitarbeiter mit einem Löschgerät ausrücken, um den Gefahrenbereich abzukühlen. Aus diesem Grund fordern viele Kunden und auch Versicherungsgesellschaften ein System, das nicht Hot-Spots nicht nur erkennt, sondern auch umgehend abkühlt.“

„Hierfür haben wir das PYROsmart-System mit einem Feuermonitor verbunden“, so Orglmeister weiter. Das PYROsmart-System erfasst die XYZ-Koordinaten. Diese Koordinaten werden an einen Feuermonitor gesendet. Zusammengefasst werden also die folgenden Schritte durchgeführt:

  • Eine der in PYROsmart festgelegten Regeln wird verletzt und ein Alarm wird ausgelöst
  • PYROsmart erfasst die XYZ-Koordinaten des Hot-Spots und sendet sie an den Feuermonitor
  • Der Feuermonitor wird auf den Hot-Spot ausgerichtet und bespritzt ihn mit Wasser, sodass der Bereich abgekühlt und die Brandgefahr abgewendet wird

Außerdem wird der Wasserstrahl vom PYROsmart-System automatisch an die exakte Position des Hot-Spots zurückverfolgt. Dieses Verfahren ist von der Orglmeister Infrarot-Systeme GmbH & Co. KG patentiert. 

„Der Feuermonitor kann auch manuell mit einem Joystick gesteuert werden. Diese Funktion ist unerlässlich, damit die Feuerwehr gegebenenfalls Befehle des Systems aufheben kann. Im Brandfall kann die Feuerwehr das System nicht nur zur Brandbekämpfung nutzen“, erklärt Orglmeister. „Wärmebildkameras wie die FLIR A615 sehen durch Rauch hindurch. Somit kann das PYROsmart-System der Feuerwehr mitteilen, wo das Feuer ist und wo das Löschwasser eingesetzt wird.“  

Vielfältige Anwendungsbereiche

Laut Orglmeister ist das PYROsmart-System für eine Vielzahl von Anwendungen einsetzbar. „Wir haben das System in zahlreichen Abfalllagern und Abfallverwertungsanlagen installiert. Es wird auch an vielen Standorten eingesetzt, an denen Koks produziert wird. Bei der Koksproduktion wird Kohle erhitzt. Nach dem Erwärmen muss die Kohle wieder abgekühlt werden, damit nicht der gesamte Kohlenhaufen Feuer fängt. Als Kühlmittel wird Wasser verwendet. Es kann jedoch vorkommen, dass Teile der Kohle nicht ausreichend abgekühlt werden. In einem solchen Fall brennt die Kohle weiter und es gehen Teile des Endprodukts verloren. Durch eine Überwachung des Koks mit dem PYROsmart-System werden nicht ausreichend abgekühlte Bereiche umgehend erkannt. Dank der Integration des Feuermonitors kann zu heiße Kohle sofort abgekühlt werden.“

„Das PYROsmart-System sorgt auch dafür, dass Wasser nur in der erforderlichen Menge und an den richtigen Stellen eingesetzt wird. Dies ist ein völlig anderer Ansatz als üblich. Häufig kühlt ein Mitarbeiter das Koks mit einem Schlauch ab“, vergleicht Orglmeister. 

„Koksereien konnten den Wasseranteil im Koks teilweise von 8 % auf 2 % senken. Dank des PYROsmart-Systems können sie also ihr Produkt in größeren Mengen und höherer Qualität liefern. Im Vergleich mit dem so erwirtschafteten zusätzlichen Umsatz ist die Investition in ein PYROsmart-System verschwindend gering.“

Vorteile des PYROsmart-Systems

„Die beim Abkühlen eingesetzte Wassermenge und die damit verbundenen Schäden sind minimal. Kühlwasser wird nur dort eingesetzt, wo es gebraucht wird. Dies ist ein totaler Gegensatz zu Sprinkleranlagen. Bei deren Einsatz in einem Lagerhaus werden zuweilen ganze Bestände zerstört. Das PYROsmart-System setzt nur dort Wasser ein, wo eine akute Brandgefahr besteht.“

„Durch die Installation eines PYROsmart-Systems können Kunden von den Vorteilen der Wärmebildtechnik der FLIR A615 profitieren und Brände verhindern. Die mit Bränden verbundenen Schäden werden häufig unterschätzt. Diese fallen nicht nur in Form von Materialverlust an, in Extremfällen kosten Brände sogar Menschenleben. Solche Schäden können nicht mit Geld aufgewogen werden. Mit einer kleinen Investition in ein PYROsmart-System können solche Katastrophen vermieden werden“, schlussfolgert Orglmeister.

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