Videobasierte automatische Vorfallerkennung und Verkehrsstatistik im Clem Jones-Tunnel – Brisbane, Australien.

Das FLIR-System für die videobasierte automatische Vorfallerkennung und Verkehrsstatistik ist im Clem Jones-Tunnel von Brisbane (CLEM7) installiert, früher bekannt als Nord-Süd-Bypasstunnel (NSTB). Der erste große Straßentunnel von Brisbane verbindet fünf bestehende Hauptstraßen nördlich und südlich des Brisbane River. Die Mautstraße ist vom Start bis zum Ziel 6,8 Kilometer lang und umfasst zwei doppelspurige Tunnel mit einer Gesamtlänge von 4,8 Kilometern. CLEM7, eröffnet Anfang 2010, ist der erste Teilabschnitt eines größeren Projekts, mit dem alle Schwächen des Straßensystems von Brisbane gemildert werden sollen.

 

Das CLEM7-Projekt wurde entwickelt, um die Verkehrsstaus in dieser schnell wachsenden Stadt zu entlasten, insbesondere im stark frequentierten Geschäftsviertel von Brisbane. Der Hauptvorteil ist, dass Kraftfahrzeuge, welche die 6,8 Kilometer lange Mautstraße nutzen, auf diese Weise 24 Verkehrsampeln umfahren und ihre Fahrzeit um 30 Prozent verkürzen können. Gleichzeitig profitieren einzelne Stadtviertel von neuen beziehungsweise ausgebauten Fahrradwegen und Fußwegen sowie verbesserten Nebenstraßen. 

Staus vermindert, Sicherheit erhöht

FLIR Intelligent Transportation Systems hat den Auftrag erhalten, sein intelligentes Erkennungssystem für das CLEM7-Projekt zu installieren. In den Tunneln wurden insgesamt 190 Kameras sowie zugehörige VIP-T-Module von FLIR installiert. Hauptaufgabe dieser Baugruppen zur Videoverarbeitung ist die Bereitstellung von Echtzeitdaten zu Verkehrsflüssen und die automatische Erkennung aller Verkehrsvorfälle. Alle Ereignisse, die eine potenzielle Gefahr für die Verkehrsteilnehmer darstellen, wie Falschfahrer, Rückstau und Rauch, werden innerhalb von Sekunden erkannt und an die Leitstelle übermittelt, deren Aufgabe es ist, Eskalationen und größere Katastrophen in den Tunneln zu vermeiden. Der Abstand zwischen den Kameras beträgt ca. 60 Meter, so dass die Kameras redundant arbeiten können. Ereignisse werden von mehreren Kameras und Detektoren erfasst. Die Management-Software sorgt dann mit entsprechenden Algorithmen dafür, dass Ereignisse in der Leitstelle nicht mehrfach gemeldet werden. Neben den 190 Kameras im Innenbereich wurden im Außenbereich 24 Kameras für die automatische Erkennung von Vorfällen installiert, sowie 10 Kameras für die Verkehrsdatenerfassung und statistische Zwecke. Insgesamt wird durch CLEM7 nicht nur das Verkehrsvolumen in der Innenstadt signifikant reduziert, sondern auch das Sicherheitsniveau für Autofahrer in Brisbane wurde deutlich erhöht.

Multifunktionale Erkennungsbaugruppe

Für das Clem Jones-Tunnelprojekt wurden 224 Videoerkennungsbaugruppen des Typs VIP-T mit integrierter MPEG-4-Komprimierung für die automatische Vorfallerkennung installiert. VIP-T analysiert die von den Verkehrsüberwachungskameras aufgezeichneten Videobilder hinsichtlich einer Vielzahl von Verkehrsvorfällen wie stehenden Fahrzeugen, Falschfahrern, Geschwindigkeitsabfällen und Staus. Gleichzeitig erkennt VIP-T auch zahlreiche nicht verkehrsbedingte Vorfälle wie Fußgänger, Rauchentwicklung und heruntergefallene Ladungsgegenstände. Zusätzlich gibt die Baugruppe einen technischen Alarm aus, falls jemand versucht, die Kamera zu manipulieren oder deren Blickwinkel zu verändern. Dank der MPEG-4-Videokomprimierung ermöglicht VIP-T Echtzeit-Videostreaming im Netzwerk – live oder auf Knopfdruck.

  

Abstimmung von CLEM7 (violett) auf verschiedene Verbindungen (rot). Ergänzend zu den bestehenden fünf Verbindungen wird 2012 eine sechste Verbindung zum neuen Flughafentunnel hergestellt (rechts oben).

Video-Management-System FLUX

Beim Clem Jones-Tunnelprojekt wird außerdem FLUX eingesetzt, die leistungsstarke Softwarelösung von FLIR für die Erfassung der Verkehrsdaten, Ereignisse, Alarme und Videobilder von Videodetektoren. Hauptzweck von FLUX ist es, die Vielzahl der von den Detektoren gemeldeten Verkehrsdaten in Informationen umzusetzen, die für die Nutzer nützlich, aussagekräftig und relevant sind. FLUX bietet eine benutzerfreundliche Bedienoberfläche mit einer Überwachungsanwendung und einer Berichterstattungsanwendung. Sie ermöglicht dem Leitstellenpersonal die Echtzeitüberwachung aller Vorfälle und Alarmmeldungen. Alle Ereignisdaten werden automatisch dokumentiert und klar strukturiert visualisiert, um effiziente Reaktionen auf Verkehrssituationen aller Art zu unterstützen. 

   

Erkennung eines Fußgängers (oben) und eines stehenden Fahrzeugs (unten)

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