FLIR GFx320 – eigensichere optische Gasdetektionskamera

Deshalb ist zertifizierte Eigensicherheit so wichtig

Potenziell gefährliche Arbeitssituationen sind beim Überprüfen auf flüchtige Emissionen von Methan, Kohlenwasserstoffen und organischen Verbindungen (VOCs) ein alltägliches Problem. Ob an Förderstandorten, auf Offshore-Plattformen oder in Verarbeitungsanlagen – überall können diese brennbaren Gase ausströmen, sich in gefährlichen Konzentrationen ansammeln und durch Funkenflug oder an heißen Oberflächen entzünden.

Die Arbeiter haben zwei Möglichkeiten, um ihre Sicherheit unter diesen Umständen zu gewährleisten: Entweder meiden sie grundsätzlich alle Gefahrenbereiche und riskieren, die darin auftretenden Kohlenwasserstofflecks zu übersehen, oder sie betreten diese Bereiche mit speziell dafür entwickelten eigensicheren Instrumenten und überprüfen sie damit auf Lecks.

Instrumente, die nach dem „Intrinsically Safe“-Schutzverfahren konstruiert und für ihre Eigensicherheit zertifiziert sind, können die Brandgefahr minimieren und in Abhängigkeit von den Unternehmensrichtlinien das Ausstellen einer Heißarbeitserlaubnis für Gefahrenbereiche überflüssig machen. Dadurch können die Inspektoren ihre Arbeit schneller aufnehmen und mehr Bereiche betreten, die auf flüchtige Gasemissionen überprüft werden müssen.

Dafür steht „Intrinsically Safe“

„Intrinsically Safe“ ist ein Schutzverfahren für die Entwicklung und den Betrieb von eigensicheren elektrischen Geräten in Gefahrenbereichen. Diese Geräte sind so konzipiert, dass sie ihre gesamte (elektrische und thermische) Energie stets auf einem nicht zündfähigen Niveau halten, sodass sich bei Kurzschlüssen oder Fehlfunktionen keine Funken bilden können – eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen.

​Der Prozess umfasst interne Beschichtungstechniken und rigorose Testverfahren, damit sich die Anwender stets darauf verlassen können, dass sich das System in verschiedenen gefährlichen Umgebungen sicher nutzen lässt. Deshalb hat FLIR diese Kamera im Gegensatz zu weniger strengen und inzwischen überholten Vorschriften wie „Energy Limited Technology“ bewusst im Einklang mit dem „Intrinsically Safe“-Schutzverfahren entwickelt.

Die FLIR GFx320 wurde von unabhängigen Sicherheitsorganisationen als „Intrinsically Safe“ zertifiziert. Das macht sie zur einzigen auf dem Markt erhältlichen OGI-Kamera, die sich sicher in explosionsgefährdeten Bereichen nutzen lässt. Außerdem erfüllt die Kamera die Anforderungen, Vorschriften und Normen der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC), der Europäischen Konformitätsverordnung (CE) und der Kanadischen Normungsorganisation (CSA). Sie wurde von zwei unabhängigen Prüfinstituten zertifiziert: Element und MET Labs.

Zertifizierung und Einstufung für Gefahrenbereiche

Überall, wo brennbare Substanzen, ein Oxidationsmittel (z. B. Sauerstoff/Luft) und eine Zündquelle aufeinandertreffen, kann es jederzeit zu einer Explosion kommen. Angesichts dieser allgegenwärtigen Gefahren ist es unerlässlich, stets ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten, alle Gefahren genau zu kennen und zu wissen, wie lange diese bestehen können.

Gefahrenbereiche werden entweder nach dem Zonen- oder dem Klassen-/Unterklassensystem eingestuft. Beide Systeme helfen bei der Definition und Kennzeichnung der jeweiligen Gefahrentypen und -stufen in Bereichen mit brennbaren Gasen, Dämpfen und Stäuben.

In Nordamerika werden diese vom NEC und von der CSA nach dem Klassen-/Unterklassensystem festgelegt.

Die FLIR GFx320 besitzt eine unabhängige Zertifizierung für die Klasse 1, Unterklasse 2.

KlassenGruppeUnterklassen
12
I – Gase, Dämpfe, Flüssigkeiten a. Ethin
b. Wasserstoff
c. Ethylen, Kohlenmonoxid
d. Kohlenwasserstoffe, Propan usw.
Normalerweise explosionsfähig und gefährlich Normalerweise nicht in explosionsfähiger Konzentration vorhanden; dies kann jedoch zufällig der Fall sein
II – Brennbare Stäube e. Metallstaub
f. Kohlen- und Holzkohlenstaub
g. Mehl, Getreide, Holz, Kunststoff
Entflammbare Staubmengen sind unter normalen Betriebsbedingungen entweder ständig oder zeitweise vorhanden Staub kommt normalerweise nicht in entflammbaren Konzentrationen vor; dies kann jedoch zufällig der Fall sein
III – Fasern und Flugstaub Entflammbare Fasern wie Baumwollflusen, Flachs und Viskose Es sind leicht entflammbare Fasern oder Materialien vorhanden, die brennbaren Flugstaub erzeugen Leicht entflammbare Fasern werden gelagert oder es wird damit hantiert

In Europa und den restlichen Regionen der Welt stuft die Internationale Elektrotechnische Kommission (IEC) Gefahrenbereiche nach dem Zonensystem ein.

Die FLIR GFx320 besitzt eine unabhängige Zertifizierung für die Zone 2.

GefahrentypZoneDauerGeräte
Gase, Dämpfe, Nebel 0 Dauerhaft, lange andauernd, häufig 1G
1 Gelegentlich 2G
2 Selten 3G
Stäube 20 Dauerhaft, lange andauernd, häufig 1D
21 Gelegentlich 2D
22 Selten 3D

Ein weiteres wichtiges Sicherheitskriterium ist die Temperatur. Falls eine Oberfläche oder ein Gerät innerhalb eines Gefahrenbereichs heiß genug wird, können sich brennbare Gase daran entzünden. Deshalb muss unbedingt sichergestellt werden, dass jedes Gerät, das in einem Gefahrenbereich genutzt wird, niemals eine Oberflächentemperatur erreicht, die der Mindestzündtemperatur des darin vorkommenden Gases entspricht oder diese übersteigt.

IEC/NEC/Cenelec1 Temperaturklassen

Maximale Oberflächentemperatur von elektrischen GerätenTemperaturklasse
CelsiusFahrenheit
450 °C 842 °F T1
300 °C 572 °F T2
200 °C 392 °F T3
135 °C 275 °F T4
100 °C 212 °F T5
85 °C 185 °F T6

1 CENELEC: Europäisches Komitee für elektrotechnische Normung

Gase und Dämpfe werden in dieselben Temperaturklassen eingestuft. Methan wird beispielsweise bei Konzentrationen zwischen 5 und 15 Prozent entflammbar, wenn es mit einer 450 °C heißen Oberfläche in Berührung kommt – dies entspricht der Klasse T1. Die „Intrinsically Safe“ FLIR GFx320 ist für ihre Eigensicherheit als Klasse T4 zertifiziert. Das heißt, dass ihre maximale zulässige Oberflächentemperatur 135 °C beträgt und damit weit unterhalb der Entzündungstemperatur von Methan liegt.

Weitere Informationen über die FLIR GFx320 und das gesamte Sortiment der optischen Gasdetektionskameras von FLIR finden Sie unter www.flir.com/ogi.

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